Was wird getan, um den Nationalpark Los Roques zu erhalten?
Los Roques ist einer der bestgepflegten Nationalparks innerhalb Venezuelas. Er ist die Heimat von diversen Tierarten, die von großer ökologischer Bedeutung sind und in anderen Teilen der Welt bereits ausgestorben sind. Ferner gibt es keine Korallenformationen in der Karibik, die besser erhalten sind, als die Korallenriffe von Los Roques. Damit sich dieser Zustand nicht ändert, existieren in dem Archipel zwei Institutionen, die unter anderem zum Schutz des Nationalparks eingerichtet worden sind. Dies ist zum einen die Autoridad Única de Área (AUA) und zum anderen ist INPARQUES tätig. Generelle Vorschriften in dem Nationalpark sollen seinen Fortbestand sicherstellen. Dies beginnt beispielsweise bei der Kontrollierung der Einbürgerungen. Wer permanent auf dem Eiland verweilen möchte, benötigt eine feste Unterkunft und einen Verdienstnachweis. Des Weiteren gibt es Regeln, welche Meerestiere zu welcher Jahreszeit gefangen werden dürfen. Ein generelles Fangverbot besteht für Schildkröten. Ferner existieren Zonen, in denen das Fischen generell verboten ist. Jeglicher Abfall wird zügig beseitigt, weshalb die meisten Inseln sehr sauber sind. Da die Bevölkerung auf Los Roques in den vergangenen Jahren stark angestiegen ist, hat die Regierung weitere kleine Häuserblocks errichtet. Sie sollen die erhöhte Nachfrage nach Wohnraum auffangen. Zudem existieren Parkwächter, welche das Archipel auf Schwachstellen untersuchen, Missstände dokumentieren und gegebenenfalls ein Fehlverhalten fahnden. Einen nicht zu unterschätzenden Anteil an dem Schutz des Nationalparks Los Roques haben Aufklärungsveranstaltungen und Informationsabende. Sie zeigen Touristen und Einheimischen, wie wichtig ein nachhaltiger Umweltschutz für den Park ist und durch welche Maßnahmen er bestmöglich erhalten werden kann. Auch diverse Forschungseinrichtungen tragen zum Artenerhalt bei.
Was muss in der Zukunft getan werden, um den Nationalpark zu schützen?
Der Nationalpark Los Roques wird zukünftig mit weiteren Problemen zu kämpfen haben. Dies beginnt beim zunehmenden Anstieg der Bevölkerungszahl in dem Archipel. Ein Großteil der Bevölkerung ist unter 28 Jahre alt und fast 30 % haben noch nicht das 16. Lebensjahr erreicht. Dies wird in Zukunft einen noch größeren Bedarf an Wohnraum erzeugen, was aufgrund der begrenzten Möglichkeiten schwierig ist. Außerdem steigen der Bedarf an Ressourcen und die Müllproduktion weiter an. Der Nationalpark wird daher zukünftig strengere Bestimmungen hinsichtlich des permanenten Aufenthaltes auf Los Roques erlassen müssen. Ferner ist mit einem Anstieg der Touristen zu rechnen und damit ein Anstieg der Gästehäuser. Welche genauen ökologischen und ökonomischen Effekte sich daraus ergeben, ist noch nicht evaluiert worden. Eine Begrenzung der Urlauberzahl in Los Roques kann in ferner Zukunft daher wichtig werden. Für eine verbesserte Frischwasserversorgung und Stromversorgung müssen die staatlichen Werke besser ausgebaut werden. Auch dem illegalen Fischfang sollte zukünftig mehr Beachtung geschenkt werden. Dafür werden Patrouillen auf See und in den Restaurants sowie Gästehäusern immer wichtiger. Anbieter von Schildkrötenfleisch und Langusten außerhalb der Langustensaison müssen energischer verfolgt sowie konsequenter sanktioniert werden. Auch ein eingehender Dialog mit den Urlaubern wird immer wichtiger. Bei ihnen muss eine noch bessere Sensibilität für den Arten- und Landschaftsschutz des Archipels geweckt werden. Bei Tauchgängen sollten die sensiblen Korallen nicht berührt werden, von einem Konsum von Langusten sollte außerhalb ihrer Fangsaison verzichtet werden und die Nutzung von Frischwasser sowie Strom sollte auf das Nötigste reduziert werden. Durch eine effektive Zusammenarbeit von allen Parteien kann die Schönheit dieses ökologisch wertvollen Archipels erhalten werden.