Entstehung von Los Roques

Die Los Roques Entstehungsgeschichte begann in der oberen Kreide bzw. vor 130 Millionen Jahren als Komplex von Riffen. In der Zeit des Tertiärs hat der Sockel aufgrund von vielen Kalkablegerungen an Höhe gewonnen. Korallen, die Schalen der Weichtiere sowie Skelette von anderen Organismen zersetzten sich, türmten sich auf und gelangten so an die Meeresoberfläche. Während der letzten Eiszeit vor circa 15 bis 19 Millionen Jahren kam es zu einem Anstieg des Meeresspiegels und einem Wachstum der Korallenriffe. Daraus entwickelte sich ein Barriereriff im Norden und im Süden, sodass die Entstehung der kleinen, geschützten Cayos begünstigt wurde. Die anschließenden Klimaverhältnisse ermöglichten das Leben von Korallen, Mollusken und anderen Meeresorganismen, die die Grundlage für die heutige Tierwelt auf Los Roques sind.

Pre Hispanische Zeiten in Los Roques

Die Geschichte von Los Roques geht weit in die Vergangenheit zurück. Vermutlich haben bereits vor 3.000 Jahren zum ersten Mal Menschen ihre Fußabdrücke auf den Stränden der Inselgruppe hinterlassen. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um Jäger und Sammler, welche von den Nachbarinseln Aruba sowie Curacao und vom Festland den Archipel erreichten. Sie tauchten nach der Botuto-Muschel, für die Los Roques noch heute bekannt ist. 1000 nach Christus brachten Farmer und Fischer der Ethnie Ocumaroid von der venezolanischen Küste die ersten Töpfereigegenstände in den Archipel und siedelten sich auf der kleinen Insel Dos Mosquises – Nord an. Fundstücke bezeugen, dass diese Menschen dort für eine Weile lebten und Trinkwasser, Gemüse sowie Schmuck mitführten. Um das Jahr 1300 kam mit den Valenciaoids eine andere Völkergruppe auf Los Roques mit Kanus an. Sie ließen sich im Süden des Eilandes Dos Mosquises nieder und brachten viele kleine Keramikstatuen mit, die im Nationalpark viele Tausend Jahre später gefunden worden sind.

Kolonialzeit in Los Roques

Los Roques war bereits zu Entdeckerzeiten bei den großen Seefahrern bekannt, aber erst 1589 ließ der damalige Gouverneur von Venezuela den Archipel als Kolonie eintragen. Piraten nutzten es als perfekten Unterschlupf und warteten dort ihre Schiffe. Es mag erstaunlich sein, aber die Schriften des Freibeuters William Dampier aus dem 17. Jahrhundert sind noch immer eine der wichtigsten Beschreibungen über die Landschaft und Fauna von Los Roques. Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert ist in Venezuela viel Salz abgebaut worden, was von den kolonialen Autoritäten stark kontrolliert worden ist. Auf Los Roques ist damit erst im späten 18. Jahrhundert begonnen worden. Zur gleichen Zeit bekamen die ersten Inseln in dem Archipel einen Namen und um das Jahr 1886 siedelten sich Fischer von den Niederländischen Antillen dort an. Diese gaben den restlichen Eilanden einen Namen wie Fransicqui, Krasqui oder Madrisqui. Die ungewöhnliche Endung „qui“ ist die Lautschrift für den englischen Begriff „Key“, mit dem kleine Koralleninseln bezeichnet werden.

Die moderne Geschichte von Los Roques

Im 19. Jahrhundert nahm das nationale und internationale Interesse an Los Roques zu, was wirtschaftliche und wissenschaftliche Gründe hatte. Zwischen 1870 und 1880 ist ein Leuchtturm auf Gran Roque errichtet worden, welcher noch immer ein beliebtes Ausflugsziel auf der Insel ist. Immer mehr Salz sowie Kalkstein sind abgebaut worden und auch eine große Zahl an Mangroven ist in den Schornsteinen von mächtigen Dampfern verschwunden. Ferner ist sich auf die Jagd nach Schildkröten, Muscheln und Vögel begeben worden. Insbesondere Fischer aus Venezuela siedelten sich auf Los Roques dauerhaft an, aber aufgrund der extremen Lebensbedingungen lebten bis Mitte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nur knapp 500 Menschen dort. In den letzten Jahrzehnten ist die Bevölkerung jedoch stark gewachsen, was mit einem Ausbau der Infrastruktur und der Implementierung der Inselgruppe als touristisches Ziel einherging. Heute wohnen circa 1.800 Menschen auf Los Roques, von denen die meisten direkt oder indirekt im Tourismusgewerbe beschäftigt sind.

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